Der geschliffene Diamant besteht aus 4 großen Teilen:
Der runde Brillant-Schliff hat 56 Facetten plus Tafel, d.h. 57 Facetten:
Der Brillantschliff:
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Die wesentlichen Formen des Diamantschliffs:
Videos über die wichtigsten Schliffformen des Diamanten:
Geschichtlicher Überblick über die verschiedenen Schliffe
Die Anzahl der Facetten bei Diamanten
Schätzung des Gewichts eines Diamanten mit Brillantschliff nach seinem Durchmesser
Fotogalerie der verschiedenen Schliff-Formen: 77 erfasste Schliffe
Die Proportionen des Diamanten, insbesondere die Höhe des Diamanten im Vergleich zum Durchmesser, sowie der Durchmesser der Tafel im Vergleich zum Durchmesser des Diamanten bestimmen, wie das Licht im Diamanten reflektiert wird.
Ein gut proportionierter Diamant wird das Licht von einer Facette zur anderen reflektieren (wie ein Spiegel), streuen und das Oberteil (die Tafel) des Diamanten nach oben reflektieren.
Die Brillanz des Diamanten ist von seinen Proportionen abhängig.
Die Abmessungen beschreiben die Proportionen des Diamanten.
Das Gerät für die Messung der Proportionen eines Diamanten wird Schliffprojektor genannt.
Anhand dieses Gerätes kann die Schliffqualität eines Diamanten bestimmt werden. Ein Spiegelsystem projiziert das vergrößerte Abbild des Diamanten auf eine bewegliche mattierte Glasscheibe, auf der Skalen dargestellt sind, anhand derer man die verschiedenen Abmessungen des untersuchten Diamanten messen kann. Dieses Gerät kann auch als Profilprojektor bezeichnet werden (auf das Bild klicken, um es zu vergrößern).
Um das Farbspiel eines Edelsteins zu bewerten, muss man sämtliche Proportionen und nicht nur einige davon betrachten.
Aus diesem Grunde wird ein zu großer oder zu kleiner Winkel der Krone als Anmerkung aufgeführt.
Eine offene Kalette weist auf einen mäßigen Stein hin (außer bei alten Steinen).
Im Allgmeinen sind Steine mit dicker Rondiste wenig interessant.
Wenn Sie mehr über die Proportionen des Brillantschliffs wissen möchten, verweisen wir Sie auf Marcel Tolkowskys Veröffentlichung aus dem Jahre 1919 mit dem Titel Diamond Design, in der er seine Recherchearbeiten zu den Proportionen des Brillantschliffs beschreibt. Durch Klick auf den nachfolgenden Link gelangen Sie zu seinen Arbeiten: Tolkowsky (Website in englischer Sprache).
Dies ist ein umfassendes Thema, über das sich auch heute noch die Fachleute streiten. Um ein Maximum bei Brillanz, Feuer und Leben zu erhalten, muss ein Diamant in Einklang mit bestimmten Abmessungen und Proportionen geschliffen werden. Die Diamantäre müssen die optischen Merkmale eines jeden Diamanten sorgfältig betrachten, um seinen optimalen Schliff zu bestimmen.
Es gibt unterschiedliche Normen - eine für die USA und eine andere für Europa. Dies bedeutet, dass Diamanten, die auf dem amerikanischen Markt den idealen Schliff haben, nicht unbedingt die gleichen Proportionen und Abmessungen haben müssen wie Diamanten, die auf dem europäischen Markt den idealen Schliff haben.
Warum haben nicht alle Diamanten den sogenannten idealen Schliff? Das Rohmaterial (der Rohdiamant) ist sehr teuer, daher versuchen die Diamantäre, aus ihrer Investition größtmögliche Rentabilität zu erhalten. Der prozentuale Verlustanteil am Rohdiamanten kann während des Schliffs über 70% betragen. Man wird daher das Dilemma verstehen, dem sich der Diamantär gegenübersieht, der den Rohdiamant schleifen wird. Er muss sich entscheiden, ob er nach dem Schliff einen Diamanten erhalten möchte, der das größtmögliche Gewicht hat, dessen Schliff aber geringwertiger ist, oder ob er nach dem Schliff einen Diamanten erhalten möchte, der weniger schwer ist, bei dem aber der Schliff eine höhere Qualität hat. Schon der kleinste Berechnungsfehler beim Schliff kann den Unterschied zwischen einem Diamanten mit idealem Schliff und einem Diamanten mit sehr gutem Schliff ausmachen.
Bestimmte perfekt geschliffene Diamanten tragen die Bezeichnung Hearts & Arrows (H&A).
Diese Diamanten haben eine sogenannte "ideale" Schliffqualität; sie sind sehr selten.
Wenn man diesen Diamanten unter einem besonderen Licht betrachtet, macht dieses ein perfekt symmetrisches Muster aus 8 Herzen oder 8 Pfeilen sichtbar (Abbildung rechts).
Für die Hearts & Arrows - Diamanten ist ein Mehrpreis zu entrichten, da der Diamantenschleifer mehr Zeit für das Schleifen der Sorte benötigt, und weil der Gewichtsverlust an Rohdiamant höher ausfällt.
Die Japaner sind sehr begierig auf Hearts & Arrows - Diamanten.
Soweit dies gerechtfertigt ist, kann man auf den gemmologischen Zertifikaten des GIA die Eintragung "H&A" finden, die mittels Laser auf die Rundiste des Diamanten eingraviert und auf dem Zertifikat ausgewiesen wird. Damit zertifiziert das GIA, dass dieser Diamant ideal geschliffen und proportioniert ist.
Die wichtigsten gemmologischen Labors weisen auf ihrem Zertifikat die Schliffqualität der Diamanten aus, d.h.:
Qualität des Schliffs | GIA | IGI | HRD * | AGS |
Ideal (Ideal) | X | |||
Exzellent (Excellent) | X | X | X | X |
Sehr Gut (Very Good) | X | X | X | X |
Gut (Good) | X | X | X | X |
Ziemlich (Fair) | X | X | X | X |
Mangelhaft (Poor) | X | X | X | |
* Statt der Qualität des Schliffs werden auf den gemmologischen Zertifikaten des HRD die Proportionen angegeben. |
Auf den gemmologischen Zertifikaten wird nur bei runden Diamanten mit Brillantschliff die Schliffqualität angegeben, da die anderen Schliffformen (Prinzess-, Birnen-, Oval-, Radiant-Schliff, usw.…) nicht standardisiert sind.
Wenn die Qualität des Schliffs auf dem gemmologischen Zertifikat ausgewiesen ist, weiß der Verbraucher, ob der ihm angebotene Diamant gut geschliffen (gut proportioniert) ist, was somit für ihn eine zusätzliche Garantie darstellt, die ihm den Kauf eines zertifizierten Diamanten erleichtert.
Dies mag zuerst etwas abstrakt erscheinen, ist aber eines der wesentlichen Elemente, um festzustellen, ob ein Diamant eine schöne Brillanz haben wird. Diesen prozentualen Wert erhält man, indem man die Gesamthöhe des Diamanten durch seinen Durchmesser dividiert. Diese Rechnung gilt für Brillanten (oder rund geschliffene Diamanten). Bei anderen Arten des Schliffs muss man die Höhe durch die Breite dividieren.
Die Proportionen der Tafel:
Verschiebungen bei den Proportionen der Tafel sind weniger wichtig und haben weniger Einfluss auf die Brillanz eines Diamanten als zu starke Verschiebungen bei den Winkeln der Krone und des Unterteils. Brillanten, deren Tafel Proportionen zwischen 55% und 58% hat, werden im Allgemeinen als mit optimaler Schönheit angesehen, besonders bei einem Gewicht über 0,50 Karat.
Dicke der Rondiste:
Die optimale Dicke der Rondiste eines Brillanten (oder Diamant mit Rundschliff) muss zwischen Thin (Dünn) und Slightly Thick (Leicht dick) liegen. Dies heißt, dass die Rondiste Thin (dünn), Medium (mittel) oder Slightly thick (leicht dick) oder eine Kombination aus den dreien sein muss. Beispiel: Mittel bis leicht Dick. Die unterschiedlichen Stufen der Dicke der Rondiste sind: Extremely thin, Very thin, Thin, Medium, Slightly thick, Thick, Very thick und Extremely thick.
Das GIA-Labor qualifiziert die Dicke der Rondiste gemäß folgender Tabelle:
Dickster Bereich der Rondiste | ||||||||
Extremely thin | Very thin | Thin | Medium | Slightly thick | Thick | Very thick | Extremely thick | |
Extremely thin | GD | VG | VG | VG | VG | VG | GD | FR |
Very thin | VG | VG | VG | VG | VG | GD | FR | |
Thin | EX | EX | EX | VG | GD | FR | ||
Medium | EX | EX | VG | GD | FR | |||
Slightly thick | EX | VG | GD | FR | ||||
Thick | VG | GD | FR | |||||
Very thick | GD | FR | ||||||
Extremely thick | FR | |||||||
FR = Fair (Ziemlich gut) --- GD = Good (Gut) --- VG = Very Good (Sehr gut) --- EX = Excellent (Hervorragend) |
Es gibt noch mehr...:
Es gibt weitere Elemente, die selbstverständlich berücksichtigt werden müssen. Hierzu zählt die Dicke der Kalette, die vorzugsweise zwischen den folgenden Klassifizierungen liegen sollte: No Culet (Keine Kalette) bis Medium (Mittel). Die unterschiedlichen Stufen der Dicke der Kalette sind: No Culet (None), Pointed, Very Small, Small, Medium, Slightly large, Large, Very Large und Extremely Large. Vermeiden Sie Kaletten, die gleich oder schlechter als large sind, und bei Blick auf den Diamanten durch die Tafel mit bloßem Auge erkennbar sind.
Das GIA-Labor qualifiziert die Dicke der Kalette eines Diamanten gemäß folgender Tabelle:
Dicke der Kalette | Grad in englischer Sprache | Grad in deutscher Sprache |
None | Excellent | Hervorragend |
Very small | ||
Small | ||
Medium | Very Good | Sehr gut |
Slightly large | Good | Gut |
Large | ||
Very large | Fair | Ziemlich gut |
Extremely large | Poor | Schlecht |
Die Rondiste des Diamanten kann facettiert, glatt, poliert oder roh sein. Diamanten mit sehr schönem Schliff haben häufig eine facettierte Rondiste. Ein Diamantenschleifer muss zusätzliche Zeit aufwenden, um sie zu facettieren, was sich nicht immer rentiert. Eine facettierte Rondiste verbessert die Qualität des Diamanten nicht. Das GIA bewertet nur die Dicke der Rondiste eines Diamanten und nicht ihr Äußeres.
Symmetrie und Polierung eines Diamanten bestimmen das Feuer eines Diamanten.
Die Bewertung der Symmetrie resultiert aus der Betrachtung von:
Ein Diamant kann über eine gute Symmetrie verfügen aber schlecht proportioniert sein.
Einige Beispiele für Symmetriefehler:
Die Bewertung der Polierung resultiert aus der Betrachtung von: